Firnisabnahme

Den oberen Abschluss der meisten älteren Gemälde bildet der Firnis, er verleiht der Malschicht Tiefenwirkung und lässt die Farben intensiver und satter erscheinen. Die Firnisabnahme wird notwendig, wenn stark vergilbte oder krepierte Firnislagen die Farbwirkung eines Gemäldes so stark beeinflussen, dass der Gesamteindruck darunter leidet.

Dieses Gemälde Albert Ankers mit einer jungen Frau ist mit einem fleckigen dunkelgelben Firnis überdeckt.

Die Nuancen der Gesichtshaut oder der Wolken kommen kaum zur Geltung.

Detail des fleckigen dunkelgelben Firnis.

Nach Abnahme des Firnisses kommt die Qualität des Pinselstriches des Künstlers voll zum Ausdruck.

Nach der Restaurierung.

Dieses Ahnenporträt um 1800 ist stark beschädigt, es stand in einem Estrich und muss von Grund auf konserviert und restauriert werden.

Es hat Fehlstellen in Leinwand und Malschicht, starke Wellen und grosse Craqueléebildung sowie einen stark vergilbten Firnis.

Nach der Restaurierung.

Sehr ungewöhnlich und auch fälschlicherweise wurde dieses moderne Gemälde von Sam Francis gefirnisst. Der Firnis ist ziemlich dunkel geworden und muss nun unter äusserster Sorgfalt vorsichtig entfernt werden.

Nach der Restaurierung.

Die Gebirgslandschaft von Thiele gewinnt an Perspektive durch Abnahme des Firnisses.

Bei diesem Bild wird gut sichtbar, dass die Originalfarben einen kälteren Farbton aufweisen (erscheint so wegen Abnahme des gelben Firnisses), der dem vom Künstler gewollten Eindruck entspricht.

Bilder von der Kartause Ittingen (18. Jh.). Ein besonderes Phänomen ist die Weissfärbung des Firnisses (von der Feuchtigkeit).

Darunter sind die Farben einwandfrei erhalten.

Während Jahren waren die Bilder starken Schwankungen grosser Luftfeuchtigkeit ausgesetzt.

Dank mehreren Schichten Firnisses blieben die Farben sehr schön erhalten.

Kontakt

Anne-Jacqueline Kolb-Meyer
Telefon +41 (0)31 351 99 34
Fax +41 (0)31 351 99 35
ajkm@restaurierungkonservierung.ch

Restaurierung von Gemälden und gefassten Holzskulpturen
Archivstrasse 20, 3005 Bern